EUROPA verstößt gegen Urteil

Explorer

Beitrag von Explorer »

Wirklich interessantes Thema.

Reditec, mal eine Frage. Was meinst du mit der Änderung des Stahlelefanten von C auf Hm. Meines Erachtens wäre nur eine Änderung von Cm auf Hm, oder von C auf H möglich. Mir wäre nicht bekannt, dass man durch Pitchen und Veränderung der Tonhöhe das Tongeschlecht von Dur zu Moll ändern könnte. Oder irre ich mich?
reditec

Beitrag von reditec »

Richtig, ist Cm. Hatte erst nur die Grundtöne angegeben und dann vergessen bei C das m anzugeben.
Kpt.Korg

Beitrag von Kpt.Korg »

Stimmt - dass die Multitracks von den 1979er-Aufnahmen bei EUROPA verblieben sind, habe ich auch irgendwo mal gelesen... Dann kann es natürlich doch sein, dass Dr. Beurmann von diesen Stücken individuelle Abmischungen gemacht hat. Zumindest 1976 hatte er ein 16-Spur-Studio:
http://www.avclub.com/article/a-german- ... zers-86398
Jooce

Beitrag von Jooce »

Ja, CeBee hat es damals erzählt, als eine Delegation von hsp-musik.de, bei der ich auch dabei sein durfte, ihn 2004 im Studio besucht hat.
Die Bänder sind nicht mehr bei ihm. Allerdings hat er einen Mixdown bekommen, der immerhin die intakten Intros aller Stücke enthält (soweit ich das beurteilen kann). Denn schändlicherweise wurden bei vielen Titeln die Auftakt-Drumrolls und in Einzelfällen sogar musikalische Passagen entfernt, damit das Hauptthema früher erklingt. Der Gedanke, dass diese Stellen bis dato nicht das Licht der Öffentlichkeit erblicken durften, stimmt mich immer traurig, wenn ich darüber nachdenke. Denn sie gehören nun mal dazu und runden die jeweiligen Aufnahmen hervorragend ab. :-/

Dass die unterschiedlichen Abmischungen, wie bspw. von einigen Parts von Frankenstein & Dracula, von Beurmann persönlich angefertigt wurden, ist nach meinem Kenntnisstand nie validiert worden. Aber es ist doch sehr wahrscheinlich. Wer sonst käme dafür in Frage?
Hingegen unwahrscheinlich ist, dass Frau Körting beim Mischen der Hörspiele selbst die Variationen erstellt hat. Wer das mal gesehen hat, weiß, dass die Hörspiele (auch heute noch) im Großen und Ganzen "live" abgemischt werden. D.h. die Mischpult-Fader für Musik und Geräusche werden hoch- und runtergezogen, während die vorpräparierten Dialoge durchlaufen. Sehr beeindruckend. Dabei gleichzeitig noch eine Mehrspurmusikaufnahme zu controllen, wäre nicht nur im höchsten Grade anspruchsvoll, sondern auch ineffizient.

Musikalische Individualabmischungen für Hörspiele gab es nach meinem Wissen nur für "Dracula trifft Frankenstein". Das Hörspiel entstand 1979 im selben Jahr wie die Musik. Man kann davon ausgehen, dass zu dieser Zeit mehr in die Details investiert werden konnte, als es dann in den 1980ern geschehen ist. Der Hörspieloutput wuchs ja kontinuierlich an. Aus Gründen der Produktivität wurden da wohl bestimmte Prozesse vereinfacht. Davon betroffen war dann auch die Hörspielmusik, die dann nur noch von vorgefertigten (= vorab gemischten) Zuspielern kam. Dieser Trend der Vereinfachung durchzieht im Übrigen die gesamte EUROPA-Hörspielgeschichte und begann nicht erst in den 80er Jahren. Man hat sich dort halt auch ständig weiterentwickelt.
reditec

Beitrag von reditec »

https://www.youtube.com/watch?v=buXoarqfKjo

Wieder 2 komplett verschiedene Abmischungen. Mit Effekten ist das jedenfalls nicht zu machen. Daher schätze ich, dass Frau Körting die Musik selber abgemischt hat.
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