Eigener erstes ???-Buch.

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MarkusR

Beitrag von MarkusR »

Hallo zusammen,

ich habe mich nun selbst drangemacht ???-Geschichten zu schreiben.
Habe mich hingesetzt und etwas getüfftelt. Herausgekommen sind bisher 6 wie ich finde tolle Entwürfe.
Ganz im Stil der Klassikfolgen. Mit flüssiger und durchgehender Story, ohne überflüssige Ablenkungen oder
künstlicher Längen, Spannung, Irrungen und Wirrungen, eine ordentliche Portion Geheimnis und natürlich
Mitratespaß. Bin mal gespannt wie es euch gefällt:) Eine Veröffentlichung ist sehr gut möglich, Kontakte sind
bereits hergestellt.

Hier eine kleine Leseprobe:
Sorry für die etwas merkwürdigen Zeilenverschiebungen beim posten.)

Mfg
Markus Reinhardt

Die drei ??? und die Legende von Shellbeach

Inhalt:
--------
Eigentlich wollen die drei Detektive, zusammen mit Tante Mathilda
nur eine erholsame Woche in dem kleinen Küstenort Shellbeach
verbringen. Das jährliche Strandfest steht kurz bevor.
Da stecken sie schon mitten in einem, immer abenteuerlicher werdenden Fall.
Plötzlich geht es um nervenaufreibende Ereignisse in ihrem Urlaubshotel,
ein altes Verbrechen und um die uralte Legende von Shellbeach.


1 - Auf in die Ferien

Justus Jonas, Peter Shaw und Bob Andrews,
waren in ausgelassener Stimmung mit dem Auto unterwegs und freuten sich
auf ein paar entspannende Urlaubstage,
in dem kleinen idyllischen Touristenstädtchen: Shellbeach.
Gelegen an einer der traumhaftesten Küsten Kaliforniens.
Sie konnten es kaum erwarten sich endlich in der Sonne, am perlweißen
Strand von Shellbeach zu räkeln und es sich einmal so richtig gutgehen zu lassen.
Mit dabei: Tante Mathilda.
"Noch fünf Kilometer bis Shellbeach die Herrschaften."
,scherzte Peter vergnügt in die Runde.
"Ja. Dem schnöden Alltag für ein paar Tage entfliehen und mal was anderes sehen.
Ah...Sonne, weiße Strände, Ruhe und vor allem kein: Wir übernehmen jeden Fall.
Außerdem haben wir genug für diesen Trip schufften dürfen."
,erwiederte Bob verträumt vor sich hin.
Dann fügte er noch fröhlich scherzend hinzu: "Wir habens uns verdient."
"Wusstet ihr das Shellbeach im letzten Jahr erneut, für seine schönen
und vor allem sauberen Strände ausgezeichnet wurde ?" ,bemerkte Justus.
Peter nickte zustimmend und warf ein:
"Na kein Wunder. Umweltschutz wird hier großgeschrieben."
"Da sollten sich einige andere Urlaubsdomizile mal ein Beispiel dran nehmen.
Es gibt ja leider auch eine Menge Negativbeispiele." ,fügte Bob hinzu.
"Dennoch ist es ein eher ruhiger Ort. Besonders viele Touristen zieht es nicht dorthin.
Was wohl daran liegt, das Shellbeach unterhaltungstechnisch nicht viel zu bieten hat."
,erklärte Justus. Peter grinste und flachste dann:
"Ja, wer große Partys sucht ist hier falsch."
Denn unser zweiter Detektiv kannte das Reiseziel bereits.
Er hatte dort mal mit seiner Freundin Kelly ein spontanes Wochenende verbracht.
Tante Mathilda saß mit besorgter Mine auf dem rechten Rücksitz.
"Ach...ich hoffe Titus kommt wirklich allein zurecht." ,sagte sie leise vor sich hin.
Sie fühlte sich einfach nie besonders wohl wenn sie nicht wusste was zuhause geschah.
Justus der links neben ihr saß bemerkte es und wirkte beruhigend auf sie ein.
"Mach dir keine Sorgen Tante.
Onkel Titus hat ausdrücklich darauf bestanden das du mitkommst.
Zur Urlaubszeit gibts auf dem Schrottplatz sowieso nicht viel zu tun.
Das bisschen schafft er auch sehr gut alleine. Und wir sind ja nur paar Tage weg."
Tante Mathilda blickte zu Justus hinüber und sagte mit noch immer besorgter Stimme:
"Ach...Hoffentlich."
"Na klar Tante. Sei unbesorgt.
Freu dich lieber auf eine geruhsame und entspannende Woche."
,beruhigte sie Justus weiter und lächelte ihr dabei freundlich entgegen.
Das schien gewirkt zu haben und sie begann ruhiger zu werden.
Dann setzte sie sich aufrecht hin und sagte überzeugt:
"Ich glaube du hast recht.
So einen kleinen Urlaub kann ich wirklich mal brauchen."
"Genau." ,bestätigte Justus.
Da übernahm Peter wieder gut gelaunt das Wort.
"Meine Herrschaften, soeben haben wir das Ortsschild von
Shellbeach passiert. Wir sind da. Auf in die Ferien!"

Ein wunderschöner Landstrich breitete sich vor unseren vier Urlaubern aus.
Den Blick in Richtung Tal gerichtet, wo das kristallklare Meer lag.
Peter musste langsamer und vorsichtiger fahren, da die Straße immer enger wurde,
bis sie sich in eine einspurige Gasse verwandelt hatte.
"Ein Bus würde hier niemals durchpassen.", dachte sich Peter.
Voller Vorfreude steuerten die drei Detektive ihr Zielhotel an.
Der kleine Küstenort war wirklich genau das was man sich erhoffte,
wenn man keine der völlig überlaufenen Touristenhochburgen wie Miami-Beach
oder ähnliche bevorzugte.
Es war ein malerisches Kleinstädtchen mit ungefähr drei Dutzend Häusern,
an einem kleinen terrassenartigen Abhang gelegen, inmitten einer großen Bucht.
Im äußeren Zentrum standen sich zwei kleine Hotelanlagen,
direkt am angrenzenden perlweißen Strand gegenüber.
Das westliche und etwas kleinere Hotel, war das Seahorse,
indem sich die drei Detektive und Tante Mathilda eingebucht hatten.
Das Hotel: Rising Sun am östlichen Strand war etwas größer,feudaler und ganz sicher,
für die etwas besser betuchten Gäste gedacht.
Ungefähr am unteren Ende des Rising Sun-Hotels, auf der strandabgewandten Seite,
gab es einen kleinen Bootsverleih und schräg gegenüber einen kleinen Souvenirladen,
mit benachbartem Schnellimbiss an dessen linker
und einem Angelladen auf der rechten Seite.
Unsere Detektive mussten erstaunt zur Kenntnis nehmen,
dass das Städtchen offenbar doch nicht so schlecht besucht war,
wie sie angenommen hatten.
Im Zentrum des Strandes, der beide Hotelanlagen miteinander verband,
tummelten sich Menschenmassen mit Ferngläsern und anderen Hilfsmitteln
die man so brauchte um weit spähen zu können, wie Kameras und natürlich Handys.
Peter hatte erhebliche Mühe einen freien Parkplatz zu finden.
Eines der Autos verlies gerade seinen Platz und Peter nutzte die Gelegenheit um einzuparken.
Fast alle Stellplätze für Fahrzeuge im Ort waren belegt.
"Sagt mal was ist denn hier los ?" ,verkündete Bob voller Verwunderung.
Peter sah ihn mit leicht verdutztem Blick an und sagte:
"Tja. Von wegen ein paar erholsame Tage."
Auch Tante Mathilda machte ihrem Unmut Luft.
"Also Erholung, werde ich bei der Unruhe hier sicher nicht finden lieber Neffe.
Justus fixierte die seltsame Szene am Strand die sich ihnen bot.
Dann schüttelte er unwissend den Kopf und sagte antwortsuchend:
"Wonach suchen die bloß alle ? Ausnahmslos alle starren mit ihren Gerätschaften
wie gebannt aufs mehr hinaus. Kommt Leute. Checken wir erst mal ein
und dann sehen wir uns mal genauer an, was da vor sich geht."
Tante Mathilda wehrte mit aller Entschiedenheit ab und teilte Justus unverblümt mit:
"Ach...also ich will das gar nicht wissen.
Gegen diesen Rummel hier, ist unser Schrottplatz ja die reinste Erholung."
"Beruhige dich doch wieder Tante. Vielleicht findet dort nur irgendein Event statt."
,beschwichtigte Justus seine Tante weiter,
ohne selbst wirklich zu glauben was er da sagte.
"Es ist hoffentlich nichts passiert.", dachte er heimlich.
"Na Hoffentlich, hoffentlich."
,sagte sie knapp und schien sich mit seinem Erklärungsversuch zu begnügen.
Bob jedoch, nahm ihm seine Erklärung, es sei vielleicht nur ein Event nicht ab.
Dies gab er ihm dann auch deutlich zu verstehen.
"Zur falschen Zeit am falschen Ort. Sagt dir der Ausspruch was Just ?
Und außerdem - das glaubst doch nicht wirklich oder ?
Was sollte das denn für ein Event sein? Whalewatching oder was?
Hier? Das glaubst du doch wohl selbst nicht."
"Und es ist auch absolut nichts besonderes zu sehen Erster.
Das erkenne ich sogar von hier." ,fügte Peter hinzu.
Justus nickte seinen beiden Freunden zu und sagte:
"Ja ich weiß was du meinst Bob und auch du Peter.
Aber jetzt sind wir nun mal hier. Also lasst uns versuchen das Beste daraus zu machen.
Das konnte doch keiner vorausahnen. Ich bin doch selbst überrascht über diesen Andrang."
"Du hast ja recht." ,sagte Bob, der ebenfalls die Situation zu akzeptieren versuchte.
"Und warum auch nicht.", dachte er sich.
"Der Ort ist zumindest groß genug, um den Massen am Strand
irgendwie entgehen zu können.", fügte er sich selbst im Geiste hinzu.
"Also dann, lasst uns erst mal das Hotel beziehen und auspacken."
,sagte Peter, der sich als einziger über diese unerwartete Begebenheit,
nicht so merklich aus seiner Urlaubsstimmung bringen lies und auch nicht lassen wollte.
"Genau Zweiter. Also, lassen wir uns unsere Ferienstimmung nicht vermiesen.
Wir werden schon ein stilles Fleckchen finden, auf das wir uns betten können."
,spornte Justus die anderen mit seinen Worten an.

Unsere vier Besucher betraten das Hotel Seahorse,
durch eine große imposante gläserne Doppeltür und checkten ein.
Die anfangs angekratzte Laune aller, auch die unserer lieben Tante Mathilda,
war schnell wieder vergessen.
Sie staunten nicht schlecht über das, was das Hotel zu bieten hatte.
Neben dem großen geschmackvoll eingerichteten Speisesaal, der zugleich mit einer
kleinen Bühne ausgestattet war, gab es im Nebenraum eine kleine Bibliothek,
was Bob wohlwollend registrierte.
Das Untergeschoß war unter anderem, mit einen kleinen Fitnessraum eingerichtet,
worüber Peter sehr erfreut war.
Den Außenbereich zierte ein großer Gartenbereich mit schattenspendenden Palmen
und Büschen, einem Pool im mittleren Teil,
mit einer Menge Sitz und Liegemöglichkeiten drum herum,
einer kleinen Bar etwas oberhalb des Pools
und natürlich einem direktem Zugang zum Strand,
erreichbar durch ein Tor im hinteren Teil der Grünfläche.
Die Fenster des Hotels, innen sowie außen, schmückte eine herrliche Auswahl verschiedenster Kleinpflanzen.
Nachdem unsere Urlauber auch ihre Zimmer, mit tollem Blick aufs Meer bezogen hatten,
wollten sie sich nun die Geschehnisse am Strand genauer ansehen.
Längst hatten alle die Umstände akzeptiert und die Neugier stellte sich ein.
Außer bei Tante Mathilda. Sie hatte keine Lust sich die Unruhe am Strand,
aus nächster Nähe anzusehen. Sie machte es sich auf der Hotelterrasse bequem
und genoss die fast angenehme Stille der schönen Gartenanlage.
Von hier aus, war der Lärm der vom Strand herübertönte, kaum noch wahrnehmbar.


2 - Vorfälle am Strand

Die drei Detektive schlenderten zum Strand hinüber.
Inzwischen waren neben den geschätzt, bestimmt weit über hundert Personen,
noch einige Reporter samt Kamerateams eingetroffen.
Jedoch waren die drei Freunde noch zu weit entfernt,
als das sie etwas hätten verstehen können.
Justus blickte angestrengt voraus, um etwas wichtiges erhaschen zu können und erklärte:
"Na...also jetzt ist meine Neugier aber wirklich geweckt.
Wenn sich sogar das Fernsehen dafür interessiert. Was ist hier los ?"
Peter schaute zu Justus, zuckte mit den Achseln, schüttelte den Kopf und sagte:
"Ich hab nicht die geringste Ahnung Justus.
Ich kann weder am Strand noch im Wasser etwas entdecken,
was für die Medien von Interesse sein könnte."
"Vielleicht wird jemand vermisst." ,regte Bob an.
"Abwarten Bob." ,entgegnete Justus.
Justus verstummte plötzlich. Er hatte einige Schritte vor sich einen Mann entdeckt,
der ihm seltsam vertraut vorkam.
Als sich dieser unvermittelt in seine Richtung drehte, erkannte er ihn sofort wieder.
Er wollte gerade seine beiden Freunde darauf aufmerksam machen,
als einer der Reporter in Hörweite kam, so das die drei verstehen konnten was er sagte.
"...liegen bisher keine weiteren Informationen vor.
Die Meldungen häufen sich und Shellbeach ist längst zu einer Touristenattraktion
geworden. Es gibt sehr viele Augenzeugen und einige höchst bemerkenswerte
Fotos und Filmaufnahmen. Ein Mysterium dieser Gegend
hat sich somit wieder in Erinnerung gebracht. Die Legende von Shellbeach.
Eine alte Geschichte um eine sagenumwobenen Wasserkreatur, die einige Jahrhunderte zurückreicht."
Ein Mitarbeiter des Fernsehteams trat plötzlich ins Bild,
und unterbrach mit seinem Erscheinen die Aufzeichnung.
Eilig drückte er dem Reporter ein Blatt Papier in die Hand,
der dann sofort wieder das Wort ergriff, und seine Berichterstattung fortsetzte:
"Äh danke...Meine Damen und Herren,
uns liegt gerade eine dringende Suchmeldungen vor.
Seit dem gestrigen Abend wird Stan Walsh, Barkeeper des örtlichen Hotels: Rising Sun vermisst.
Sheriff Kinney der die Suchaktion leitet, geht von einem tragischen Unglück aus.
Einige Touristen von Shellbeach, fanden heute am frühen Morgen
zerfetzte Kleidung am Strand, die eindeutig dem Vermissten zuzuordnen sind.
Von dem Mann selbst fehlt bislang noch jede Spur.
Man geht nun davon aus, das Stan Walsh wahrscheinlich nicht mehr am Leben ist."
Da entdeckte der Reporter den Sheriff, der gerade eiligen Schrittes an ihm vorbei,
zum Ufer des Strandes unterwegs war.
Rasch dirigierte der Nachrichtenmann das Kamerateam in seine Richtung
und fing ihn geschickt ab.
"Soeben geht offenbar Sheriff Kinney an uns vorbei.
Äh, Mr. Kinney! Könnte ich sie wohl für einen Moment sprechen?"
"Hören sie, ich hab im Moment wirklich keine Zeit für so was." ,sagte Kinney abweisend.
Er hatte nicht viel fürs Fernsehen übrig. Und für aufdringliche Reporter schon gar nicht.
"Nur eine Minute bitte." ,bohrte der Reporter weiter.
"Na schön. Aber machen sie's kurz." ,lenkte der Sheriff schließlich ein.
Sheriff John Kinney ist der typische Kleinstadtsheriff.
Überdurchschnittlich groß mit schätzungsweise 1,90m, dafür nicht ganz so stämmig,
kurzen dunkelblonden Haaren und einem vertrauenswürdigen Gesicht,
den ein mächtiger Schnurrbart zierte.
Eine deutliche Narbe verlief an der Seite, seiner faltigen linken Stirnhälfte.
Der Ordnungshüter wirkte leicht genervt und nicht wirklich glücklich,
über eine derartige Unterbrechung seiner Arbeit.
Mit gewohnt sensationssuchendem Unterton,
begann der Reporter den Sheriff zu befragen.
"Mr.Kinney, gibt es neue Erkenntnisse über den Verbleib des Vermissten Stan Walsh?"
Kinney versuchte möglichst ruhig und sachlich zu antworten.
"Bis jetzt leider nicht. Die Suchaktion ist noch in vollem Gange.
Wir...rechnen jedoch aufgrund der vorliegenden Indizien,
vor allem auch wegen des Zustands der gefundenen Kleidung,
die eindeutig ihm gehört mit dem Schlimmsten."
Darauf schnitt der Reporter plötzlich ein anderes Thema an.
"Was halten sie von den Berichten über die Sichtungen
dieser angeblichen Wasserkreatur?"
Sheriff Kinney wirkte nun wieder etwas genervt.
"Was für eine absurde Frage. Wo es hier doch gerade um ein Menschenleben geht."
,dachte er sich gereizt. Dann antwortete er kühl und mit der rechten Hand abwinkend:
"Meiner Meinung nach, alles Einbildung und Fehldeutungen."
und runzelte seine faltige Stirn.
"Uns liegt beindruckendes Bildmaterial vor.
Aufgenommen von dutzenden Augenzeugen."
Kinney sagte sich insgeheim:
"Was wird darauf schon zu sehen sein. Das Übliche. Wie immer. Nichts."
Er hatte auch gar keine Zeit sich über derartige Märchen aufzuregen
und glaubte auch nicht an solche.
Schon merklich erbost fuhr er fort, die seiner Ansicht nach völlig stumpfsinnigen und
unwichtigen Fragen, des aufdringlichen Reporters zu beantworten.
"Das beweist in keiner weise was es wirklich war.
Man kann an dieser Küste schon mal einzelne Wale oder Haie beobachten.
Genau so was wird's auch gewesen sein. Sind denn hier alle verrückt geworden?"
Der Nachrichtenmensch gab nicht auf und fragte hartnäckig weiter.
"Sie glauben also nicht an die Existenz einer solchen Kreatur?"
Nun reichte es dem Ordnungshüter wirklich. Er machte seinem Ärger Luft
und tönte:
"Nein verdammt! Ich bin nur erstaunt wie schnell andere so was ernsthaft glauben!
Mir fehlt wirklich die Zeit für solch einen Unsinn! Ich habe einen Vermissten zu finden!"
Dann wurde er wieder leiser und belehrte den Reporter in normaler Lautstärke,
während er gleichzeitig begann, dem fragenden Plagegeist den Rücken zu kehren:
"Das ist es woran ich glauben muss. Guten Tag."
und ging ohne weitere Worte zu verlieren weiter.
"Tja dann...äh danke für dieses Gespräch." ,sagte der Reporter noch schnell ins Leere,
denn Sheriff Kinney war bereits nicht mehr zu sehen.
Er war zwischen den Menschen die sich um den Reporter scharrten, längst den Strand
hinauf verschwunden.
Die drei Detektive wandten sich nun ebenfalls ab und sprachen über das Mitgehörte.
"Also das muss ich erst mal verdauen." ,sagte der dritte Detektiv.
Justus schüttelte ungläubig mit dem Kopf und bestätigte Bob:
"Du sagst es Bob. Die haben sie doch nicht alle. Der Sheriff hatte völlig recht.
Das die Medien gleich auf so etwas anspringen."
Bob nickte und erwiderte:
"Das kennt man doch Just. Es müssen nur genügend: HIER schreien
und schon meine sie, die Story ihres Lebens zu wittern."
Peter schaute betroffen und lenkte dann wieder auf das wichtigere Thema
von dem die Rede war.
"Ich hoffe sie finden ihn. Den Vermissten mein ich."
Justus schaute fragend in Richtung Strandufer und sagte dann:
"Die zerfetzte Kleidung die gefunden wurde irritiert mich etwas.
Ich hätte sie mir gerne mal angesehen."
"Warum?" ,fragte Bob.
"Um ehrlich zu sein...ich weiß es selbst nicht genau.
Das könnte ich dir nur beantworten wenn ich sie jetzt vor mir hätte."
Justus Sinne verrieten ihm, das mehr dahinter stecken musste
als es den Anschein machte.
Oft verhalten sich die Dinge ganz anders als es zunächst aussieht.
Wie er ja aus reichlicher Erfahrung weiß.
"Könnte er Opfer eines Haiangriffs geworden sein?
Dann würden die abstrusen Meldungen, über diese Wasserkreatur wenigstens einen Sinn ergeben." ,regte Peter an.
"Könnte schon sein Peter. Es wäre nicht das erste mal
das sich ein Hai in Strandnähe herumtreibt." ,bestätigte ihm Justus.
Bob schüttelte den Kopf und meinte dann:
"Aber Haie haben doch eindeutige Merkmale. Ist es tatsächlich möglich,
das so viele Menschen, die noch dazu mit Ferngläsern, Kameras
und so weiter ausgerüstet sind,
einen Hai nicht von etwas anderem unterscheiden können?"
Nun schüttelte der erste Detektiv ebenfalls den Kopf und erklärte:
"Im Wasser auf größere Distanzen etwas klar zu identifizieren,
das nicht wirklich gut erkennbar ist, ist gerade für Laien fast unmöglich Bob.
Da dichtet das eigene Hirn gerne mal was hinzu. Ob nun mit oder ohne Kamera.
Vor allem dann, wenn man etwas zu sehen glaubt, was man gerne sehen möchte.
Außerdem...wo ist er denn hin?"
,unterbrach sich Justus selbst und blickte suchend umher.
Peter fragte ihn leicht befremdet:
"Was ist los Just? Suchst du jemanden?"
Noch immer suchend umherschauend antwortete Justus dem zweiten Detektiv:
"Ja...ich habe da...eben einen alten Bekannten gesehen.
Kurz...bevor wir dem Reporter zugehört haben."
"Ja und wen?" ,fragte Peter weiter. Justus wehrte ab und sagte:
"Egal. Kommt. Gehen wir zum Hotel zurück. Es gibt gleich Mittagessen."
und schwieg dann darüber.


3 - Panik im Hotel

Als Justus, Peter und Bob sich dem hinteren Eingang näherten,
der in den Poolgarten des Seahorse Hotels führte,
nahmen sie entsetzte Schreie aus dem Inneren des Gebäudes wahr.
Eilig rissen die drei das große Holztor zum Garten auf, hasteten am Pool vorbei,
wobei unser erster Detektiv fast noch vom nassen Beckenrand ins Wasser geplumpst
wäre.
Über die Terrasse erreichten sie schließlich das Innere des Hotels,
das sie direkt in den großen Speisesaal führte.
Hier befand sich der Ursprung der lärmenden Schreie.
Da wohl im Moment noch nicht so viele Gäste anwesend waren,
die meisten davon befanden sich wohl noch am Strand, oder waren im Ort unterwegs,
war die panische Situation für unsere drei Detektive recht gut überschaubar.
Neben den wenigen Gästen die gerade da waren, darunter auch Tante Mathilda
die sich ängstlich und vor allem stehend auf einem der Stühle postiert hatte,
sahen sie noch das Hotelpersonal agieren.
Eine der Angestellten telefonierte, offenbar mit der Polizei.
"...kommen sie bitte schnell zum Seahorse. Wir haben..."
Mehr konnte Justus bei dem Lärm nicht verstehen.
Ein anderer versuchte irgendwie die Gäste zu beruhigen.
"Beruhigen sie sich meine Herrschaften!
Gehen sie bitte hinaus in den Garten bis wir die Lage unter Kontrolle haben!
Es kann ihnen nichts passieren!"
Alle anwesenden Gäste samt Tante Mathilda liefen panisch in Garten hinaus.
Wobei die Detektive so manche Bemerkung aufschnappten.
"So was!" ,sagte der eine. "Unmöglich!" ,schrie die andere aufgebracht.
"Hier bleibe ich nicht!" ,bekundete wiederum ein weiterer lautstark.
"Wir werden sofort abreisen!"
,betonte ein verärgerter Vater, der seine kleine Tochter schützend auf dem Arm hielt.
"So was nennt sich Hotel!"
,brüllte noch ein älterer Herr, der Mühe hatte seine völlig schockierte Frau zu geleiten.
"Das ich so etwas noch erleben muss!" ,fügte Tante Mathilda völlig außer sich noch hinzu.
Da entdeckten die drei noch einen weiteren der Angestellten. Es war der Kellner.
Er kniete sich vor den Buffettisch, und kroch suchend auf dem Fußboden herum.
"Was ist los?" ,fragte Justus ratlos.
"Was macht er denn da unten?" ,wunderte sich Bob.
Plötzlich entdeckte Peter den Grund für den panischen Aufruhr.
"Ach du meine Güte! Spinnen! Große Vogelspinnen! Da unter dem Buffettisch!"
Justus und Bob hatten sie nun ebenfalls entdeckt.
"Tatsächlich. Daneben krabbeln auch welche." ,bestätigte ihn Justus.
Bob entdeckte noch weitere der Krabbeltiere und rief:
"Und da! Mitten auf dem Tisch sind auch zwei!"
Da schaltete sich der Kellner ein, der wieder unter dem Tisch hervorgekommen war,
um die Lage unter Kontrolle zu bringen. Er rief:
"Die Terrassentür schließen! Damit sie nicht in den Garten entwischen!"
Die drei Freunde begannen sofort tätig zu werden. Schnell schloss Peter die Terrassentür.
"Los. Kommt Kollegen. Wir müssen was tun. Wir helfen dem Kellner
die Biester einzufangen." ,spornte Justus seine Kollegen an.
Peter fragte darauf reichlich angeekelt:
"Und wie? Ich fasse diese Dinger nicht mit bloßen Händen an."
"Also ich aber auch nicht." ,bestätigte ihn Bob.
"Da ist der Eingang zur Küche Peter.
Geh und sieh nach ob du etwas findest womit wir sie sicher fangen können."
,informierte ihn Justus rasch.
"Alles klar Just." ,bestätigte Peter und verschwand eilig in Richtung Küche.
"Und was tun wir in der Zwischenzeit?" ,fragte der dritte Detektiv.
"Wir passen auf das die Biester nicht abhauen und sich im ganzen Hotel verteilen."
,entgegnete ihm Justus. Da rief ihnen der Kellner zu.
"He ihr da! Helft mir mal! Ich habe einige der Spinnen.
Nebenan in der Küche steht noch ein Karton, der groß genug ist
um die Tiere dort reinzupacken. Könnte den einer von euch holen?" ,fragte er.
"Ich geh schon." ,sagte Bob. Justus hielt ihn zurück.
"Warte Bob. Peter kommt schon zurück."
Der erste Detektiv besah sich die Situation und das was der Kellner machte.
"Nicht schlecht. Sie haben den Salat ausgekippt, um die großen Schalen
über die umherkrabbelnden Spinnen zu stülpen. ,bemerkte er anerkennend.
"So ist es. Schade um den Salat, aber das war die schnellste Lösung,
um die Tiere schnell einzufangen.
Aber wir brauchen einen geschlossenen Behälter um sie fortschaffen zu können."
"Hier. Ein Karton."
"Prima Zweiter. Wir versuchen die Viecher in den Karton lotsen.
Mit den Füßen oder einem geeigneten Gegenstand."
,sagte Justus.
Sie begannen nun alle umherlaufenden Spinnen einzusammeln und in dem mitgebrachten Karton zu platzieren.
Sie trieben die Spinnen behutsam mit dem Fuß, einem Teller oder
einem anderen Gegenstand in den Behälter.
Außerdem wollten sie die Tiere ja nicht verletzen.
"Also dann...Die wäre drin." ,vermeldete Peter.
"Komm hier rüber mit dem Karton Peter. Da ist auch eine." ,rief Bob.
Schnell huschte Peter zu Bob hinüber und fing sie ein.
Auf diese weise verschwand nun eine nach der anderen, in dem großen Pappkarton.
"Hab sie." ,sagte Peter.
"Hier. Die zwei auf dem Tisch da noch." ,rief Justus.
"So...hab sie." ,sagte Peter erleichtert.
Der Kellner schaute sich genauer um und teilte dann mit:
"Sonst sehe ich keine mehr."
"Ja. Ich glaube wir haben alle." ,erwiderte Bob dem Kellner.
Justus bestätigte ihn ebenfalls und erklärte:
"Ja Kollege. Acht Stück, wenn ich richtig mitgezählt habe sind es.
Oh Mann. Und die sind bestimmt nicht von selbst hier reingekrochen.
Vogelspinnen kommen in dieser Gegend gar nicht vor."
"Und in der eigenen Hosentasche hat die bestimmt auch keiner mitgebracht."
,sagte Peter spöttisch. Denn er war noch etwas erregt von dem Ereignis.
"Ganz bestimmt nicht Peter. Die hat hier jemand ganz bewusst ausgesetzt."
,spekulierte Justus überzeugt.

Der helfende Kellner war der zweitgeborener Sohn des Hoteldirektors,
den alle, obwohl er Frank Benson hieß,
immer nur Kellner Frankie nannten. Was keineswegs abwertend gemeint war.
Es war halt einfach nur sein Spitzname.
Der Grund dafür war, abgesehen von der Tatsache das er mit Vornamen Frank hieß,
wo ein Spitzname wie Frankie ja schon quasi auf der Hand lag,
auf seinem Kopf zu finden.
Er trug als begeisterter Baseballfan, eine schwarze Baseballmütze mit der roten Aufschrift: Frankie. Wahrscheinlich ein Souvenir von irgendwoher, wo man sich Dinge wie T-Shirts, Mützen und so weiter, nach eigenen Wünschen bedrucken lassen konnte.
Er war etwa Mitte bis ende zwanzig, ca. 1,80m groß, mit sehr kurzen dunklen Haaren
und offensichtlich juckenden Problemen.
Denn er kratze sich relativ häufig am Hinterkopf.
"Geht es ihnen gut?" ,fragte ihn Justus.
Der Kellner schüttelte den Kopf und sagte:
"Es ist nichts. Das warme Klima macht mir nur manchmal ganz schön zu schaffen.
Kopfschmerzen und so wisst ihr. Aber was tut man nicht alles für die Familie.
Ah, da kommt mein Vater. Der Direktor des Hotels."
Sichtlich außer Puste, hatte eine weitere Person den Raum betreten und fragte
aufgeregt:
"Was ist passiert Frank? Ich habe eben erfahren was los war.
Marie hat mich angerufen, aber ich habe sie kaum verstanden.
Ich war drüben bei Bill, wie jeden Mittag."
Marie, von der hier die Rede war, ist eines der Zimmermädchen im Hotel.
Die andere Person welche zur Sprache kam, war Bill Morgan, der Besitzer des
Schnellimbisses schräg rüber auf der anderen Straßenseite,
wo Hoteldirektor Albert Benson, fast jeden Tag zur Mittagszeit einen kleinen Plausch
mit Bill, den er schon seit seiner Kindheit kannte hielt,
dabei einen Eiscafe trank und die tägliche Zeitung studierte.
Mr. Benson war Mittags meist nie sehr hungrig, da er immer sehr ausgiebig frühstückte
und deshalb meist erst gegen Nachmittag wieder etwas zu sich nahm. Jedoch nie viel.
Den Großteil seines Appetits hob er sich immer, für das leckere Buffet am Abend
im Hotel auf. Was man ihm auch eindeutig ansehen konnte.
Mr. Benson war von recht molliger Statur, in sommerlich lockerer Kleidung,
aus der ein gut erkennbarer Kugelbauch herausschaute.
Dafür war er eher klein, mit Halbglatze und einer normalgroßen Lesebrille,
die er sich je nach Bedarf immer passend zurechtrückte.
So stand er nun vor Frankie und den drei Detektiven.
Über die Ränder der auf die Nasenspitze heruntergelassenen Brille hinwegsehend,
zu seinem Sohn hinüber und auf eine Antwort wartend.
"Wir hatten hier ein kleines Spinnenproblem."
,begann Frankie an seinem Vater zu berichten.
"Das weiß ich schon! Habt ihr sie alle beseitigen können?" ,fragte er in lautem Ton.
Er ging wohl davon aus, das die Spinnen getötet wurden.
"Sie meinten sicher ob wir sie gefangen haben. Ja haben wir." ,verbesserte ihn Justus.
Denn so etwas kam für die drei Detektive gar nicht in Frage.
Hoteldirektor Benson war sichtlich erleichtert und sagte:
"Oh entschuldigt bitte meinen Auftritt, aber diese Zwischenfälle ruinieren mich noch.
Wer seit ihr?
Darauf stellte Justus sich und seine Freunde vor.
"Mein Name ist Justus Jonas. Und das sind meine Freunde, Peter Shaw und Bob Andrews."
,und wies auf beide.
"Hallo." ,grüßten Peter und Bob fast gleichzeitig.
"Wir sind zusammen mit unserer Tante zur Zeit als Gäste hier." ,informierte ihn Justus weiter.
"Und sie haben tüchtig mitgeholfen dieser Spinnenplage Herr zu werden."
,fügte Kellner Frankie noch lobend hinzu.
"Freut mich Jungs. Und vielen Dank für eure tatkräftige Hilfe." ,bedankte sich Mr. Benson.
"...ähm einen Augenblick noch Sir. Sie erwähnten da eben etwas von Zwischenfällen.
Also ist derartiges schon öfter vorgekommen?" ,fragte Justus.
"Nun, so was wie das heute noch nicht.
Dafür andere nicht weniger geschäftsschädigende Störfälle." ,antwortete ihm Mr. Benson.
"Zum Beispiel?" ,fragte Justus weiter.
"Hör mal Junge, ich bin dir und deinen Freunden wirklich dankbar für eure Hilfe,
aber darüber möchte ich nicht sprechen. Schon gar nicht mit den eigenen Gästen.
,antwortete wiederum Mr. Benson.
Justus nickte und holte dabei seine, wer hätte es auch anders gedacht, Visitenkarte hervor.
"Ich verstehe sie Sir, aber in diesem Fall ist ihre Sorge völlig unbegründet.
Darf ich ihnen mal...unsere Karte geben?"
"Bitte?" ,sagte Mr. Benson überrascht.
"Hier."
Justus übergab ihm die Karte, worauf Mr. Benson seine Brille
wieder in Leseposition schob um sie zu studieren.
"Hm...die drei Detektive. Drei Fragezeichen? Wir übernehmen jeden Fall.
Erster Detektiv, Justus Jonas. Zweiter Detektiv, Peter Shaw. Recherchen und Archiv,
Bob Andrews. Aha. Äh, und drei Fragezeichen?"
und wie gewohnt erklärte Justus:
"Unser Firmenname und Logo sozusagen."
Mr. Benson nickte und sagte: "Soso verstehe."
Justus fuhr in gewohnter weise fort:
"Wir würden ihnen gerne unsere Dienste anbieten."
Mr. Benson schien vorsichtig, aber dennoch interessiert zu sein und fragte:
"Und was kosten mich eure Dienste?"
Der Erste Detektiv antwortete auch hier wie gewohnt auf diese Frage:
"Wir nehmen kein Honorar Sir. Nur wenn es uns gelingt einen Fall zu lösen,
sind wir einer kleinen Belohnung natürlich nicht abgeneigt.
Mr. Benson nickte und bestätigte den drei Freunden:
"Hm...na schön einverstanden. Ich könnte wirklich Hilfe gebrauchen.
Und Detektive scheinen mir da eine vernünftige und vor allem unauffällige
Lösung zu sein. Ständige Polizei im Haus wäre eine Katastrophe.
Mir laufen auch so schon genügend Gäste weg."
"Vertrauen sie uns.
Wir werden ganz sicher herausfinden was hier vor sich geht Sir."
,bestärkte ihn Justus und begann ihn zu befragen.
"Also. Was genau ist bereits passiert?
Wie lange ereignen sich diese Zwischenfälle schon?
"Das war jetzt der vierte Vorfall, innerhalb von nur drei Wochen.
Außer der Spinnengeschichte heute, hatten wir einen umstürzenden Baum im Garten,
der beinahe eine der Gäste getroffen hätte, eine Python im Swimmingpool
und lose Stufen auf der Treppe zu den Gästezimmern,
wobei ein Gast stürzte und sich zum Glück, nur eine leichte Prellung zuzog."
,berichtete Mr. Benson mit besorgter Mine und schob seine Brille,
wieder bis auf die Nasenspitze herunter.
Justus fragte weiter:
"Haben sie einen Verdacht wer dafür verantwortlich sein könnte?"
Ihr neuer Auftraggeber schüttelte ratlos den Kopf und sagte dann:
"Ich habe nicht die leiseste Ahnung."
Er hielt kurz sichtlich besorgt inne, dann fuhr er mit seinen Ausführungen fort.
"Hätten wir im Moment nicht den Rummel um diese Wasserkreatur
und unser Strandfest das hier jährlich stattfindet,
wären vermutlich so gut wie gar keine Gäste mehr da.
Zumindest nicht in meinem Hotel.
Seit dieser Kreaturengeschichte die vor gut einer Woche richtig anfing,
bin ich endlich mal wieder fast ausgebucht.
Doch nach dem heutigen Vorfall werden die meisten wieder abreisen.
"Es gibt im Ort außer ihrem noch ein weiteres Hotel." ,erinnerte sich Justus.
Hoteldirektor Benson nickte, wobei sein Blick sich mehr und mehr verfinsterte,
während er Justus über seinen Konkurrenten informierte.
"Richtig. Das Hotel Rising Sun. Da laufen die Geschäfte bestens.
Obwohl die Preise dort wesentlich höher sind als meine.
Und es sieht auch nur von außen so feudal aus.
Von innen ist es nicht besser als meins.
Der Inhaber Jack Warden, ist ein ganz ausgefuchster Kerl.
Ich traue ihm nicht. Ich kenne ihn lange genug.
Wir sind nicht nur Konkurrenten,
sondern auch schon seit Jahren nicht gut aufeinander zu sprechen.
"Und warum nicht?" ,hakte Justus nach.
"Eifersucht. Er hat mir noch immer nicht verziehen,
das ich meine jetzige Frau Marla geheiratet habe.
Er war auch in sie verliebt damals. Und ich glaube er ist es immer noch."
,erzählte Mr. Benson.
Da öffnete sich die Tür und Sheriff Kinney trat sichtlich gestresst ein.
Die Suchaktion nach dem Vermissten Stan Walsh, dauerte noch immer an,
und Kinney stand die Erschöpfung ins Gesicht geschrieben.
Er hatte schon die Nacht zuvor kaum geschlafen.
Wegen randalierender Touristen am Strand,
die mal wieder ein paar Gläser zu viel getrunken hatten.
"Ah John. Endlich."
,begrüßte der Direktor den eintretenden Sheriff mit vertrautem Ton.
Auch Mr. Benson und Sheriff Kinney kannten sich bereits seit ihrer Kindheit.
Der Ordnungshüter entschuldigte sich:
"Tut mir leid Albert. Es ging nicht schneller. Aber wir sind zur Zeit völlig überlastet,
wegen der Suchaktion nach dem Vermissten. Was war los?
Mary hat was von Spinnen im Hotel gesagt."
"So ist es. Mein Sohn und diese drei jungen Herren haben sie inzwischen eingefangen."
,erklärte ihm Benson.
Justus begrüßte den Sheriff..
"Sehr erfreut Sheriff. Sie befinden sich jetzt in einem Karton. Hier."
und wies auf den Karton mit den eingefangenen Vogelspinnen.
"Aha. Dann nehme ich das gute Stück mal an mich, damit ich es passend
weiterleiten kann."
,teilte Kinney mit. Dann hob er den Karton hoch und ging in Richtung Hoteleingang,
um sich wieder auf den Weg zu machen.
"Danke Junge. Also dann, wir sehen uns Albert. Ich muss dringend weiter."
"Bis dann John." ,verabschiedete ihn Mr. Benson.
Da hörte Justus seine Tante wild tönend aus dem Hotelgarten kommen.
"Justus! Justus Jonas! Also ich...diese Spinnen. Jetzt reicht es mir." ,schimpfte sie laut.
"Es ist alles wieder in Ordnung. Du kannst ganz beruhigt sein."
,versuchte Justus seine Tante zu besänftigen. Auch Direktor Benson versuchte sein Glück.
"Sie sind also die Tante dieses hilfreichen jungen Herren?"
"Allerdings." ,bestätigte sie noch sichtlich aufgebracht.
"Verehrte Dame, ich kann ihnen versichern das alles wieder seinen geregelten Gang
geht."
"Und wir haben uns der Sache bereits angenommen." ,fügte Justus noch hinzu.
Tante Mathilda überlegte kurz, dann sagte sie anfänglich zögerlich und seufzend:
"...na meinetwegen. Aber wehe wenn mir noch eine dieser Spinnen
über den Weg läuft Justus Jonas."
Damit schien Tante Mathilda zufrieden zu sein.
Denn sie wusste ja, wenn sein Neffe nebst Freunden in einem Fall aktiv wurde,
würde sich letztlich alles zum Guten wenden.
"Peter, Bob kommt. Wir sehen uns im mal etwas um."


4 - Bummel durch Shellbeach

Die drei Fragezeichen verließen das Hotel, um sich an der frischen Luft zu beraten.
Als sie durch die großen Glasdoppeltüren des Eingangs hinaustraten,
sahen sie das Zimmermädchen Mary, vor dem Hotel auf einer Bank sitzen.
Sie sah noch ziemlich mitgenommen aus.
Mary, hieß mit vollem Namen Mary Thomson und arbeitete erst seit gut einem Jahr
im Seahorse. Sie war Anfang zwanzig, von zierlicher aber gut gebräunter Statur,
langen schwarzen Haaren und nicht größer als 1,70m.
Justus ging langsam auf sie zu und sprach sie behutsam an.
"Darf ich?" ,fragte Justus und deutete dabei auf die Bank.
"Bitte." ,sagte sie leise und machte dabei einen abwesenden Eindruck.
Mary schien ihn kaum wahrgenommen zu haben.
Nachdenklich saß sie da und rauchte mit zittrigen Fingern eine Zigarette.
Der erste Detektiv nahm neben ihr platz und versuchte eine Unterhaltung anzufangen.
"Wie geht es ihnen?" ,erkundigte sich Justus behutsam.
"Naja. Wie es einem eben geht, der gerade den Schock seines Lebens hinter sich hat."
"Selbstverständlich. Das verstehe ich. Sagen sie, haben sie den Vorgang von Anfang an mitbekommen?" ,fragte Justus und Mary begann genau zu erzählen was passiert ist.
"Ja. Ich hatte gerade meine Mittagspause und war ebenfalls im Speisesaal
um etwas zu essen. Es war auch alles ganz normal, bis diese vielen Spinnen
plötzlich unter dem Buffettisch hervorkamen." ,berichtete sie und schüttelte sich dabei.
Offenbar hatte sie gerade den ganzen Vorfall nochmal genau vor Augen.
"Haben sie eine Ahnung wer dafür verantwortlich sein könnte." ,fragte Justus weiter.
"Nein. Und wäre ich nicht so dringend auf meinen Job angewiesen,
hätte ich längst gekündigt. Ständig passiert irgendetwas.
Das mit der Schlange im Pool war schon furchtbar genug.
Ich habe panische Angst vor solchen Tieren." ,fuhr sie sichtlich erregt fort.
"Haben sie eine Vorstellung davon wie die Schlange in den Pool gekommen ist?"
,wollte der erste Detektiv wissen.
"Überhaupt nicht. Es war früh morgens. Ich hatte schlecht geschlafen
und wollte mich einfach auf die Terrasse setzen, um frische Luft zu schnappen.
Und dann? Ich muss kurz eingenickt sein, als ich von einem lauten Geräusch
plötzlich hochschreckte. Im ersten Moment dachte ich es sei etwas passiert.
Ich lief zum Pool und dann sah ich sie. Diese riesige Schlange im Wasser."
,berichtete Mary, wobei sie vor sich hinstarrte und offenbar die Erinnerung daran,
nochmals vor ihr geistiges Auge holte..
"Ich hörte es war eine Python. Die können schon recht groß werden."
"Es ist bestimmt kein ausgewachsenes Tier gewesen.", dachte Justus.
"Die hätte keiner unbemerkt mit ins Hotel oder in den Pool bringen können."
,dachte er sich weiter und setzte seine Befragung fort:
"Und wie ging es weiter?" Mary berichtete weiter:
"Es war bereits 7:00 morgens und die ersten Gäste kamen aus ihren Zimmern,
um gegen 8:00 zu frühstücken. Ich ging hinein, schloss schnell die Terrassentür
und rief den Sheriff an.
"Und dann?" ,hakte Justus nach. Sie überlegte kurz und erzählte dann weiter:
"Der Sheriff kam dann später, zusammen mit einem Mann vom auswärtigen
Veterinäramt, der die Schlange einfing und mitnahm."
"Und keiner der Gäste hat etwas davon mitbekommen?" ,fragte Justus verwundert.
"Nein. Wir hielten die Tür zum Gartenbereich verschlossen und gaben vor,
unplanmäßige Reinigungsarbeiten durchzuführen."
"War das Tor zum Strand ebenfalls verschlossen?" ,interessierte ihn noch.
"Nein. Der Sheriff passte in der Zwischenzeit auf, das keine Gäste vom Strand her in den Garten kamen."
"Verstehe. Danke Mary. Wir müssen weiter."
Der erste Detektiv erhob sich wieder von der Bank und ging zu seinen Freunden,
die alles mitgehört hatten zurück.

Justus, Peter und Bob verließen nun das Hotelgelände und gingen auf die Straße hinaus,
um bei einem kleinen Bummel durch Shellbeach ihre nächsten Schritte zu planen.
Auf den Straßen herrschte noch immer reges treiben.
Die vielen sensationslustigen Besucher verteilten sich über das ganze Städtchen.
Auch am Strand erspähten die drei Detektive noch jede Menge Menschen,
welche mit ihren Handys, Kameras und Ferngläsern unablässig das Meer beobachteten.
"Am Strand ist immer noch Hochbetrieb. Suchend nach ihrer Wasserkreatur."
,bemerkte Peter der zum Strand hinüberblickte.
Justus winkte desinteressiert ab und teilte dem zweiten Detektiv mit:
"Das soll uns egal sein Peter. Wir kümmern uns nicht um Hirngespinste. "
"Das Zimmermädchen sah ja nervlich ziemlich am Boden aus." ,erinnerte Bob die anderen.
"Na kein wunder Bob. Freilaufende Schlangen und Spinnen in einem Hotel,
gehören wohl kaum zu ihrem Berufsalltag." ,antwortete Peter.
Für Justus schien eines bereits fest zu stehen:
"Der Verantwortliche für diese Vorgänge, ist für mich ganz klar unter dem Hotelpersonal
zu suchen. Es muss jemand sein der zu jeder Tages.-und Nachtzeit im Gebäude ist."
"Könnte es nicht auch einer der Gäste sein?" ,schlug Peter vor.
"Hm...glaub ich nicht. Es kommen und gehen ständig neue Touristen.
Und kaum einer von denen ist länger als zwei Wochen da." ,antwortete Justus überzeugt.
"Und diese Zwischenfälle ereignen sich auch schon länger." ,fügte Bob hinzu.
Der erste Detektiv stimmte Bob zu gab zu bedenken:
"Richtig Bob. Außerdem sollten wir nicht vergessen, das man so etwas großes
wie eine Python, nicht einfach in seinem Reisekoffer mitbringen kann."
"Die meisten der Gäste kommen mit ihrem Privatauto an.
Da könnte man so ein Tier locker verstauen." ,regte Peter wiederum an.
"Bei der Hitze? Also ich bin nach wie vor überzeugt, das es einer der Angestellten ist."
,meinte Justus mit voller ernsthaftigkeit und plante:
"Wir werden das Hotel überwachen. Mindestens einer von uns wird ab sofort dort bleiben
und die Augen offen halten."
"Das wars dann wohl mit dem Urlaub." ,sagte Peter etwas enttäuscht.
Aber natürlich wusste er, das man diesen hinterhältigen Anschlägen
ein ende bereiten musste.
"Na schön. Aber bevor wir uns wieder unserem Detektivalltag widmen,
hätte ich gerne noch ein leckeres Eis." ,schlug Bob vor,
dem die Tatsache des es jetzt einen Fall aufzuklären gab, nicht so viel ausmachte.
Im Gegenteil. "Diesen gemeinen Kerl finden wir. Ganz sicher.", dachte er sich.
"Einverstanden. Da ist der Schnellimbiss." ,stimmte Justus zu.

Der Schnellimbiss war ein kleines Gebäude mit großen gläsernen Frontfenstern.
Davor befand sich ein kleiner umzäunter Bereich, indem eine handvoll Tische mit Stühlen standen.
Nachdem sich die drei Detektive ihr Eis gekauft hatten, nahmen sie an einem der Tische platz.
Da war er wieder. Der Mann den Justus zuvor am Strand wiedererkannt hatte.
Es war Professor Clark. Eben jener Professor Clark, den die drei von ihrem Fall
"Meuterei auf hoher See" her kannten und nicht mehr weiter vorgestellt werden muss.
Justus fuhr hoch und eilte ihm entgegen.
"Bin gleich wieder da Kollegen."
"Peter und Bob stutzten überrascht und schauten dem ersten Detektiv nach."
"Was ist denn?" ,fragte sich Peter.
"Wo will er denn hin?" ,wunderte sich Bob.
"Hey, das ist doch..."
Peter und Bob hatten ihn nun auch gesehen und natürlich ebenfalls wiedererkannt.
Kurz darauf kam Justus zusammen mit Professor Clark zurück. Er setzte sich mit zu den
Detektiven an den Tisch.
"Seht mal wen ich mitgebracht habe."
,sagte Justus und zeigte dabei mit einer Geste seiner rechten Hand, auf den Professor.
"Professor Clark."
,begrüßten ihn Peter und Bob und standen dabei auf, um ihm die Hand zu reichen.
"Hallo zusammen."
,grüßte wiederum Professor Clark den zweiten und dritten Detektiv.
Dann setzten sich alle wieder an den Tisch und begannen miteinander zu plaudern.
"Der Professor ist ebenfalls als Urlauber in Shellbeach und im selben Hotel wie wir."
,informierte Justus seine zwei Kollegen.
"Naja, Urlaub ist eigentlich nicht so ganz richtig. Um ehrlich zu sein,
die Neugier treibt mich her." ,erklärte Professor Clark den dreien.
In Justus keimte etwas auf und er glaubte plötzlich zu wissen, warum der Professor
tatsächlich hier im Ort war.
"Ach. Nun sagen sie bloß nicht, das sie auch wegen dieser ominösen Wasserkreatur
hier sind." ,fragte Justus, obwohl er sich sicher war, die Antwort die gleich kommen
würde bereits zu kennen.
"Doch so ist es. Mehr oder weniger inoffiziell." ,bestätigte Clark,
was den ersten Detektiv natürlich nicht weiter wunderte.
"Sind sie immer noch auf der Jagt nach ihrem Plesiosaurus?" ,forschte Bob nach.
Auch er war sich sicher, das dies der Grund seiner Anwesenheit war.
"Lassen sie mich raten. Sie vermuten wohl, das es sich bei dieser
angeblichen Kreatur hier, um einen Plesiosaurus handelt. Richtig?" ,fragte Peter,
der ebenfalls davon überzeugt war zu wissen, was Professor Clark hier suchte.
"Ja genau." ,bejahte Clark prompt.
Der zweite Detektiv zog seine Augenbrauen hoch und meinte nur:
"Das ist doch verrückt."
Justus interessierte es zwar nicht wirklich, trotzdem wollte er es etwas genauer wissen.
"Sagen sie, was wissen sie über die Legende von Shellbeach Professor?"
,wollte Justus wissen.
"Nun, ich habe mich erstmals damit befasst, als ich von den Sichtungen
in Shellbeach erfahren habe. Diese Legende war mir völlig unbekannt."
,teilte Professor Clark daraufhin mit.
Justus fragte weiter. Er wollte einfach nur versuchen zu erfahren, was es mit der Legende
dieser Ortschaft auf sich hatte.
"Und was können sie uns nun darüber sagen?"
Der Professor faltete seine beiden Hände zusammen und begann zu erzählen.
"Diese Geschichte reicht zurück bis in das 15.Jahrhundert.
Es wird von einem großen Tier berichtet, das hier vor der Küste immer wieder mal auftauchte
und die Menschen in Angst versetzte.
Besonders die einheimischen Fischer fürchteten es und wagten kaum noch
mit ihren Booten hinauszufahren.
Beschrieben wurde ein walartiges Tier, mit langem Hals und kleinem Kopf."
,beschrieb ihm Professor Clark.
"Für mich, eindeutige Hinweise auf einen Plesiosaurus oder zumindest etwas ähnlichem."
,sagte Clark noch voller Überzeugung und rege mit den Armen gestikulierend.
"Könnte es nicht auch einfach etwas anderes sein Professor?
Die Leute von damals kannten die meisten Meerestiere noch gar nicht.
Es war möglicherweise wirklich nur ein Wal." ,spekulierte Bob etwas unüberlegt.
"Mit langem Hals und kleinem Kopf?" ,erinnerte ihn Clark, mit Hinblick auf seine ebengenannte Beschreibung.
Bob holte dazu aus, den Professor mit einer anderen Geschichte, etwas auf den Boden
der Tatsachen zurückzuholen.
"Kennen sie die Sagen über altertümliche Seeschlangen Professor?
Die Menschen glaubten früher in allen Meeren der Welt, hin und wieder
Seeschlangen begegnet zu sein. Heute wissen wir dass das was sie sahen,
in Wirklichkeit Riemenfische waren. Große aalartige Fische, die aus der Tiefsee manchmal an die Oberfläche kommen, einige Meter lang werden und für den Unerfahrenen,
tatsächlich wie eine große Seeschlange aussehen."
Clark bestätigte Bobs Ausführungen, holte aber gleichzeitig zu einem Gegenargument aus.
"Natürlich kenne ich diese Geschichten. Aber das hier...ist was ganz anderes.
Denn es lässt sich auch nicht leugnen, das viele der Tiere die längst als ausgestorben
galten, wiederentdeckt wurden. So zum Beispiel der Quastenflosser oder
der Riesenmaulhai. Um nur einige zu nennen."
Dann fügte er noch mit voller Überzeugung hinzu:
"Wie dem auch sei, ich bin davon überzeugt, hier...auf etwas außergewöhnliches
zu stoßen." ,trumpfte er auf.
Peter war nach wie vor skeptisch und fragte eher beiläufig, ohne das ihn die Antwort
wirklich interessierte:
"Haben sie dieses Wesen, denn selbst schon gesehen?"
Clark schüttelte den Kopf, was nun wirklich keinen der drei Freunde wunderte und sagte:
"Leider nein. Aber so viele Zeugen, können sich nicht irren."
Nun begann Justus damit etwas mehr Realismus in die Gesprächsrunde zu bringen.
"Sind sie sich da so sicher Professor? Als Laie mit ungeübtem Auge,
kann man auf oder im Wasser auf weite Entfernung, alles mögliche glauben zu sehen.
Der schottische See Loch Ness ist dafür ein Paradebeispiel.
Auch dort meinen viele auch heute noch etwas ungewöhnliches gesehen zu haben. Bewiesen wurde allerdings nie etwas.
Und auf Bildern und Filmaufnahmen war entweder nichts besonderes zu sehen
oder es waren Fälschungen. Auch der See selbst, wurde mehrfach von Wissenschaftlern sogar mit Sonartechnik untersucht. Nichts. Und auch hier ist nichts Professor."
Professor Clark stand plötzlich auf und gab den drei Detektiven zu verstehen:
"Es tut mir leid, ich muss jetzt los. Man sieht sich bestimmt noch. Bis dann."
und machte sich auf den Weg in Richtung Strand, um sicherlich weiterhin seinem
Phantom nachzujagen.
Die drei Detektive standen nun ebenfalls auf und Justus teilte seinen Freunden mit,
wie es nun weitergehen sollte.
"Also Leute. Bevor wir zum Hotel zurückgehen, werden wir noch
dem Besitzer des Hotels: Rising Sun unsere Aufwartung machen."
"Meinst du er hat was mit den Anschlägen im Seahorse zu tun?"
,fragte Peter während er zum Strand blickte.
Offenbar hatte etwas seine Aufmerksamkeit erregt.
"Möglich ist im Moment noch fast alles Bob.
Außerdem ist er ein verfeindeter Konkurrent unseres Auftraggebers Mr. Albert Benson."
,erklärte Justus, während sie bereits auf dem Weg waren, dem Rising Sun einen
Besuch abzustatten.

5 - Unbekannte Neuigkeiten

Die drei Detektive stiegen von der Straße her, die zu den beiden Hotels führte,
über eine Holztreppe zum Strand hinunter.
Sie wollten auf dem Weg zum Rising Sun-Hotel, durch den warmen Sand laufen
und sich das plötzliche treiben direkt am Ufer, das sich gebildet hatte genauer ansehen.
Immer mehr Menschen rannten zum Wasser, weil sie offenbar etwas entdeckt hatten.
Als Justus, Peter und Bob das Ufer erreichten, gab es nichts auffälliges zu sehen.
Doch plötzlich...
Peter traute seinen Augen kaum, bei dem was er glaubte zu sehen.
Ungefähr fünfzig Meter weit vom Strand entfernt, in östlicher Richtung,
schob sich etwas unbekanntes aus den Wellen hervor. Ähnlich einem Wal
und doch ganz anders. Der zweite Detektiv konnte es nicht genau definieren.
"Was ist das?" ,fragte Peter seine Freunde, die es jedoch nicht bemerkt hatten.
Dann war es nicht mehr zu sehen.
"Was? Also ich sehe nichts." ,antwortete ihm Bob mit der Achsel zuckend.
"Was soll da sein Peter?"
,wollte Justus wissen und schaute leicht befremdet zu Peter hinüber.
Da war es wieder. Diesmal meinte er es für einen kurzen Moment genau zu erkennen.
"Da ist es wieder. Dahinten!"
Dann war es wieder verschwunden.
"Das kann doch nicht war sein", dachte Peter erschrocken und war völlig überfordert,
das Bild das sich ihm gerade geboten hatte zu verstehen.
Plötzlich schossen ihm all die geheimnisvollen Geschichten durch den Kopf,
die er als rational denkender Mensch immer abgelehnt hatte.
Die immer wiederkehrenden Berichte von Nessie,
dem sagenumwobenen Tier aus dem schottischen See Loch Ness,
dem Ogopogo aus dem kanadischen Okanaga See und anderen Orten der Welt,
aus denen man Berichte von unbekannten Geschöpfen im Wasser kannte.
"Sollte an alle dem doch was dran sein?", fragte er sich zunehmend ratlos.
Er hatte das Gefühl einen schlechten Traum zu haben, aus dem er sicher gleich wieder erwachen würde.
"So was kann es doch gar nicht geben.", sinnierte er völlig geistesabwesend.
Aber er meinte ganz eindeutig, einen langen Hals mit einem kleinen Kopf
und einem großen Höcker, offenbar der Rücken des gewaltig wirkenden
und graufarbenen Tieres, aus den blauen Fluten des Ozeans ragen gesehen zu haben.
Jedoch schienen es Justus und Bob erneut nicht erspäht zu haben.
Der erste Detektiv schüttelte den Kopf und zuckte ebenfalls mit den Schultern.
"Ich sehe nichts."
Es war auch nichts mehr zu sehen. Das seltsame Geschöpf, war längst wieder
in die Tiefen des Meeres hinabgetaucht.
"Schon wieder verschwunden. Ich hab' so was wie einen langen Hals,
aus dem Wasser ragen sehen. Ganz deutlich. Wirklich." ,beteuerte Peter.
Aber es half alles nichts. Seine zwei Freunde glaubten ihm nicht.
"Sag mal Zweiter, spinnst du jetzt auch schon?"
,wunderte sich Justus über den zweiten Detektiv.
"Ich schwör's dir. Ich hab was gesehen. Und die meisten der Leute hier auch."
,versuchte Peter weiter zu überzeugen.
"Du hast dich bestimmt getäuscht. Das kann sonst was gewesen sein."
,erklärte Bob, der auch nicht so recht wusste, was in seinen Freund gefahren war.
Er, der doch sonst nie an solche Dinge glaubte und sie immer entschieden abgelehnt hatte.
Langsam schien Peter am soeben angeblich gesehenen, wieder zu zweifeln.
"Ich hab mich bestimmt getäuscht und nur einen ganz normalen Wal gesehen.",
erklärte sich Peter gedanklich selbst.
"Du hast sicher recht Bob. Oh Mann. Ich glaub' langsam ich vertrage die viele Sonne nicht."
,sagte Peter noch dazu und begann den Vorfall, zu vergessen.
"Vergiss es einfach. Kommt gehen wir weiter."
,schlug Justus vor und alle drei setzten ihren Weg zum anderen Hotel fort.
Da tauchte Professor Clark auf einmal unversehens aus dem Getümmel auf
und sprang den drei Fragezeichen entgegen.
"He! Hallo ihr drei. Na? Habt ihr's auch gesehen?" ,sagte er voller Begeisterung
und meinte sich und seine Theorien endlich bestätigt zu sehen.
"Nein haben wir nicht." ,erwiderte Bob nur angeödet.
"Aber...es war deutlich zu sehen."
,erinnerte Clark, der mit einer solchen Antwort nicht gerechnet hätte.
Da platze Justus endgültig der Kragen, was nun wirklich sehr selten vorkam.
Er wollte von diesen an den Haaren herbeigezogenen Theorien des Professors
und sonstigen Fabelwesen nichts mehr hören.
Außerdem fühlte er sich massiv bei den Ermittlungen ihres Falles behindert,
die Geschehnisse im Hotel aufzuklären.
So sprach er sprach mit aller Deutlichkeit und auch etwas lauter als sonst:
"Schluss jetzt damit Professor. Es gibt keine Dinosaurier mehr klar!?
Die sind seit Millionen von Jahren mausetot.
Hören sie, es tut mir leid. Aber wir haben im Moment wirklich wichtigeres zu tun."
und ging mit seinen Freunden flotten Schrittes weiter.
"Sieh mal, die Reporter sind auch schon wieder da und machen Interviews.
Die haben sich wohl auch hier einquartiert." ,entdeckte Bob.
Es war natürlich klar, worum es sich bei den Fragen des Nachrichtenmensches drehte.
"Ach lass sie. Das kann uns egal sein. Gehen wir weiter kommt."
,sagte Justus leicht entnervt, denn er hatte es satt sich weiterhin
diesen Blödsinn anzuhören. Da sagte plötzlich ein Mann zu ihnen:
"Verzeihung aber er hat recht."
"Bitte?" ,fragte Justus überrascht.
"Ich meine den Professor. Er hat recht. Da draußen ist etwas."
,bestätigte der Unbekannte den Professor.
"Hat er das? Wer sind sie wenn ich fragen darf?" ,entgegnete Justus dem Fremden.
"Nick Benson. Meinem Vater gehört das Seahorse Hotel in Shellbeach."
"Auch ein Sohn unseres Auftraggebers also.", dachte Justus.
"Mit dem sollten wir auch mal sprechen.", dachte er weiter.
Nick Benson war Mitte zwanzig und sah auf den ersten Blick aus,
wie der nette Junge von nebenan.
Er machte einen wachen, intelligenten, aber leicht spitzbübischen Eindruck.
Von seiner Statur her war er circa 1,75m groß, recht schlank, mit hellblonden kurzen Haaren, die fein säuberlich mit einem Scheitel zurecht gemacht waren.
Mit seinem kunterbunten Hemd, seiner weißen Stoffhose mit Blümchenmuster
und der selten hässlichen grellbunten Fliege um den Hals, gab er jedoch ein recht merkwürdiges Strandbild ab. So hat halt jeder seinen eigenen, ganz besonderen
Geschmack.
"Oh. Wir sind gerade im Auftrag ihres Vaters unterwegs." ,erklärte Justus.
"Unterwegs? Im Auftrag meines Vaters?" ,fragte Nick nun überrascht.
"Wegen der Vorfälle in ihrem Hotel." ,erklärte ihm Bob und Justus fügte noch an:
"Wir sind Detektive."
"Ach so ich vergaß. Ich kümmere mich nicht viel um das, was im Hotel passiert.
Ich habe andere Interessen." ,erklärte Nick
und fummelte dabei an irgendetwas in seiner Hosentasche herum,
was Justus natürlich registrierte. Der junge Mann wirkte reichlich nervös.
entweder wegen dem was er glaubte gesehen zu haben
oder aus einem ganz anderen Grund. Justus befragte ihn weiter:
"Und was zum Beispiel? Ich meine, was könnte wichtiger sein als seinem Vater
in einer solchen Situation beizustehen?"
"Das Leben genießen zum Beispiel. Mein Vater kommt auch gut allein zurecht.
Er braucht meine Hilfe nicht. Er hat ja meinen Bruder. "
,sagte Nick mit steigender Lautstärke und Missgunst.
"Das hört sich für mich fast so an, als hätten sie für ihren Bruder nicht viel übrig."
,fragte Justus.
Nick wirkte desinteressiert und gelangweilt von Justus Fragerei und wurde plötzlich zunehmend ungehaltener.
"Sollte ich das? Er war schon immer Papis Liebling. Der tolle Frankie.
Aber was geht's euch an? Sucht weiter euren...wen auch immer." und ging davon.
"Weg ist er." ,sagte Peter.
"Kein sehr liebenswerter Zeitgenosse." ,bemerkte Bob.
"Ja Bob. Ihm scheint es völlig gleichgültig zu sein was im Hotel passiert."
,meinte Justus erkannt zu haben.
"Ob er was damit zu tun hat?" ,fragte Bob und Justus antwortete:
"Auch das ist möglich. Aber es ist noch zu früh, um irgendwelche Verdächtigungen auszusprechen.
Und wenn ich mich recht erinnere, hatten wir noch einen wichtigen Termin zu machen.
Ein Gespräch mit Mr. Jack Warden. Dem Besitzer des Hotels Rising Sun.

Das Hotel Rising Sun, machte von außen einen prächtigen Eindruck.
Es war etwas größer als das Seahorse und hatte einen großzügig gestalteten Vorgarten,
den unzählige Pflanzen zierten.
Zwei kunstvoll gefertigte Springbrunnen, thronten einige Meter links und rechts
vor dem Hoteleingang.
Im Inneren machte es einen ähnlichen Eindruck wie das Hotel ihres Auftraggebers.
Hoteldirektor Warden, war entgegen ihrer Erwartungen sofort bereit
die drei Detektive zu empfangen, als er hörte worum es ging.
Als Justus, Peter und Bob, sein verschwenderisch protzig eingerichtetes Büro betraten,
saß der massige Hotelchef hinter seinem riesigen Schreibtisch
auf einem feinen Ledersessel und schaute erwartungsvoll hervor,
während er auf einer mächtig qualmenden Zigarre herumkaute.
Mr. Jack Warden, war ein sehr kräftig gebauter Mann von durchschnittlicher Größe
und mittlerem Alter. Er trug einen weißen, teuren Leinenanzug mit gelber Krawatte
und sah nicht besonders vertrauenserweckend oder friedfertig aus.
Seine blanke Glatze glänzte im Schein des Sonnenlichts, das durch die großen Fenster
hereinfiel. Eine schwarze Sonnenbrille verhüllte seine stechenden Blicke,
die ganz sicher so manch einem, nächtliche Alpträume bescheren würden.
MarkusR

Beitrag von MarkusR »

Bingo es Kommt definitiv raus. :)
MarkusR

Beitrag von MarkusR »

Das ganze wird zunächst als E-Book, bei der "VG Wort" erscheinen. Ich poste euch dann den zugehörigen Link.
Explorer

Beitrag von Explorer »

Super. Also wenn Peter am Anfang nicht als Fahrer beschrieben worden wäre, hätte ich gedacht eine Klassikerfolge zu lesen. Super Old School Feeling. Ich bin wirklich gespannt wie es weitergeht. Ich kann nur sagen: Hut ab. Weiter so. Wer weiß, vielleicht machst du aus den drei ??? wieder das, was sie mal waren. ;)
MarkusR

Beitrag von MarkusR »

Hier nun der Link, zu meinem ersten ???-Buch. Es handelt sich hierbei jetzt um eine gekürzte, aber dennoch vollständige Fassung. Die vollständige poste ich sobald es erscheint. Ich habe ein etwas eigenwilliges Format gewählt, daher die Kurzfassung sozusagen als Lesetest. Man kann den Text so auf zweierlei Arten lesen.

Als Buch selbst:Indem man alles liest oder...
Als Skript: Indem man nur die Teile liest, der mit einem Namen versehen ist.
Bin mal gespannt. Viel Spaß!

Link: https://www.dropbox.com/s/te4f5y3w5z6iw ... B.rtf?dl=0
Am besten die Datei runterladen, da die Dropbox-Ansicht, die Zeilen etwas verschiebt.
MarkusR

Beitrag von MarkusR »

Im Rahmen unserer Hörspiel-Projekt-Arbeit, haben wir ein kleines Stück dieser Geschichte aufgenommen. Link: https://www.dropbox.com/s/nbonkusvphq6u ... h.wav?dl=0
MarkusR

Beitrag von MarkusR »

Hier noch ein kleines Stück, welches wir im Rahmen meiner Sprecherausbildung aufgenommen haben. Natürlich alles mit Carstens toller Musik :) https://www.dropbox.com/s/ycu4j6x4obxb6 ... 3.wav?dl=0
Antworten