Originalaufnahmen

Laszlo Vector

Beitrag von Laszlo Vector »

Ist nicht böse gemeint, auch ich bin insbesondere von spiegel.online und vielen "renommierten" Medien seit Jahren zunehmend enttäuscht, aber als Aufklärungsreferenz nun ausgerechnet den Verschwörungs-/Pseudowissenschaftsnachrichtendienst Kopp-online, bei dem u.a. ehemalige Soapstars und Dschungelcampkandidaten die Nachrichten sprechen, anzuführen, ist schon... bemerkenswert. :-)
Ian Carrew

Beitrag von Ian Carrew »

Hi,

ich habe diesen Bericht hier gefunden (von 1998!!!!). Das gibt`s doch alles gar nicht! Wo leben wir denn, dass Prozesse sich so endlos hinziehen?



"Riesen-Prozeß um "Drei Fragezeichen"





66 Goldene und sechs Platin-Schallplatten würde Carsten Bohn, Schlagzeuger und Mitbegründer der legendären Band "Frumpy", auf einen Schlag bekommen, wenn er den Prozeß gewinnt. Sein Gegner: Die Plattenfirma "Miller International", die Hörspielcassetten wie "TKKG", "Fünf Freunde" und "Drei Fragezeichen" vertreibt.

Seine Gegner im Prozeß um die berühmten "Europa Hörspielcassetten: Die blonde "Märchenkönigin" Heikedine Körting (52) und ihr Ehemann, der Musikwissenschaftler Andreas Beurmann (69). Körting, Society-Lady mit dem unbedingten Willen zum Erfolg, hat bereits mehr als 1500 "Europa"-Hörspiele produziert, 160 Millionen Exemplare verkauft: Weltrekord. Die Erfolgreichsten: "Fünf Freunde", "TKKG" und "Drei Fragezeichen".

Auf insgesamt 173 dieser Cassetten sollen sich Kompositionen von Carsten Bohn befinden. Der Profi-Musiker: "Ich habe bis 1984 für Miller komponiert, die Songs mit meiner Band eingespielt. Doch von den Tantiemen habe ich nie einen Pfennig gesehen." Seit genau zehn Jahren führt der sympathische Berufsmusiker einen Prozeß. Seine Interessen vertritt die Gesellschaft für musikalische Aufführungsrechte (GEMA).

Bohns Chancen stehen gut: Der Bundesgerichtshof bestätigte ein Teilurteil des Hamburgischen Oberlandesgerichtes, nach dem Miller die fraglichen Cassetten mit der Bohn-Musik nicht mehr vertreiben darf. Jetzt wird um die Höhe der Zahlungen gestritten: Rund 10 Millionen kann Bohn erwarten, wenn er gewinnt. Doch die Miller-Anwälte tun offenbar alles, um den Prozeß noch weiter zu verschleppen: Befangenheitsanträge gegen Richter, immer neue Urkunden, die belegen sollen, das nicht Bohn, sondern andere die Musik geschrieben haben.

An einem der unzähligen Prozeßtage behaupteten die Anwälte gar, Bohns Arbeit sei keine Musik, sondern nur "banale Tonfolgen und Geräusche" - und somit nicht Tantiemenfähig. Auf den Tonträgern finden sich seit Jahren unter "Komponist" Pseudonyme wie Bert Brac oder Phil Moss. Miller hat zudem ein Verfahren gegen Bohn angestrengt, indem er wegen Schadensersatz angeklagt ist.

Von 1979 bis 1984, so sagt Bohn, habe er für das "Europa"-Label komponiert, die Musik im Rüssl-Studio und in New York selber eingespielt. 1979 war er nach New York gezogen. Sein Sohn hatte ihm eines Tages einige seiner Kinder-Cassetten vorgespielt und gesagt: "Papa, hör mal, da ist Musik von dir drauf". Zunächst war Bohn davon ausgegangen, daß es sich nur um 53 Hörspiele handele, auf denen seine Kompositionen seien. Bohn: "Dann bekam ich einen Anruf von einem Insider, der mir sagte, daß auf 173 Produktionen meine Musik verarbeitet wurde." Im Mammutprozeß hatte ein Gutachter eine deutliche "Bohn-Handschrift" bestätigt.

Am bisher letzten Verhandlungstag sagte ein Miller-Mitarbeiter erstmals vor Gericht aus: Autor Andre M. (32) mußte mehrfach von den Richtern ermahnt werden, die Wahrheit zu sagen, drückte sich immer wieder um Antworten. Angst um den Job? Bei seiner ersten Zeugenvorladung war der Mann kurzerhand verreist: "Ich hatte Angst, auszusagen!"

Einem Bekannten Bohns soll der Mann berichtet haben, daß Körting und Beurmann "ein falsches Spiel spielten". Die Miller-Chefs behaupten steif und fest, daß Bohn die Musik nur produziert, nicht aber komponiert habe.

"Märchenkönigin" Heikedine Körting lebt mit ihrem Mann in einem 44-Zimmer-Schloß in Schleswig-Holstein. Rene Kollo gab hier private Liederabende, Justus Frantz entdeckte das Anwesen für sein Musikfestival. Mitte der 80er Jahre war Heikedine Körting schon einmal in die Schlagzeilen geraten: Damals war der Pornofilm "Exzesse in der Schönheitsfarm" auf dem Schloß gedreht worden.

Carsten Bohn hofft, daß der nervenaufreibende Prozeß Mitte 1998 zu Ende geht. Ein Indiz könnte ihm zum Sieg verhelfen: Auf einer "Best of-Drei-Fragezeichen-Platte ist er als Komponist genannt.
Ian Carrew

Beitrag von Ian Carrew »

sascha

Beitrag von sascha »

Ich würde auch echt gerne wissen, wann dieser Prozess endlich ein Ende findet. Ehrlich gesagt hätte ich nicht gedacht, dass bei so einer Thematik ein derart langer Zeitraum vergehen kann.
Was mich interessieren würde: Wenn CeBee den Prozess gewinnt, klar, dann werden die alten Stücke veröffentlicht und wir kommen endlich in den Genuss unsere Lieblinge im Original zu hören. Was aber (was wir alle nicht hoffen), wenn der Prozess verloren geht. Was geschieht dann mit den Aufnahmen/Bändern? Hätte CeBee (so bitter wie es dann auch ist) irgendeine Möglichkeit, die Stücke zurück zu erwerben? Würde HK die Stücke vielleicht wieder für neue DDF, TKKG ect. Folgen nutzen?
Diese Fragen werden sich hoffentlich bald alle klären lassen... Es wird Zeit!!!

Grüße
Sascha
Ian Carrew

Beitrag von Ian Carrew »

Man beachte den letzten Abschnitt des Berichts:

"Carsten Bohn hofft, daß der nervenaufreibende Prozeß Mitte 1998 zu Ende geht. Ein Indiz könnte ihm zum Sieg verhelfen: Auf einer "Best of-Drei-Fragezeichen-Platte ist er als Komponist genannt."



Jetzt ist es Mitte 2010......

Unfassbar!
Explorer

Beitrag von Explorer »

Mich wundert, dass diese Sache noch kein nationales Aufsehen erregt hat.^^

Als längster Prozess der Weltgeschichte. Im übrigen glaube ich nicht, dass HK die Musik wieder verwenden würde, dennschon vor dem Rechtstreit mit Carsten zeigte Europa eine Tendenz neue Stücke einzusetzen. Und das hat Europa auch schon vor der Bohn-Ära gemacht. Was die Musik angeht, so sind sie immer mit der Zeit gegangen. Als gutes Beispiel hierfür dient wohl die Musik von Manne Rürup, die keinem Rechtstreit unterliegt und demnach wohl noch verwendet werden darf. (Siehe Fünf Freunde 1-8) aber in neuen ZUSÄTZLICHEN Hörspielen wird diese NIE verwendet. Bis 83,84 wurde diese hier und da wohl noch sporadisch eingesetzt.

Und die letzten Drei ??? Folgen die noch Bohns Musik haben, wurden vor dem Rechtstreit veröffentlich und haben lediglich noch die Titelmelodie von Bohn. Man kann davon ausgehen, dass die Bohn-Ära um diese Zeit so oder so zu Ende gegangen wäre, da man wohl mit der Zeit gehen wollte. Wenn Bohn's Musik nicht verboten wäre, wäre sie vllt hier und da mal wieder zum Einsatz gekommen. Und ob die alten "Drei ???" Folgen nicht letztendlich doch neu abgemischt hätten sollen, da wäre ich mir auch nicht so sicher. Um alles auf einen Nenner zu bringen.

Man siehe die Übergangsmusik, die unterlag keinem Rechtstreit und wurde auch entfernt. (Folgen 40-49)

In einem Interview meinte Frau Körting einmal, (leider vergessen welches und wo, aber ich glaube auf der Rockybeach.com)wenn die alte Musik wieder zum Einsatz kommen dürfte würde sie sie wohl nicht verwenden, da sie nicht mehr zeitgemäß ist und die neuen Hörer von heute diese eh nicht mehr kennen und damit nichts verbinden.

Somit wäre es wohl angebrachter weiterhin die neue Musik zu verwenden. So in etwa lautete ihre Aussage. Tja. Halt alles Kapitalisten.^^

Natürlich schwer zu sagen was wäre wenn, wenn nicht der und der hätte. Aber so vermute ich jetzt einfach mal.

Schönes Wochenende.
Ian Carrew

Beitrag von Ian Carrew »

Ich finde CeBees Musik äußerst zeitlos und es wäre kein Problem diese Musiken auch heute noch einmal einzusetzen. Sollte es wirklich zu einer Einigung kommen, denke ich, dass schon aus nostalgischen Gründen CeBees Musik wieder zum Einsatz kommen würde. Natürlich nicht überwiegend, aber doch schon mit 2,3 Einsätzen pro Folge. Und da wird man bestimmt auch die Stücke nehmen, die auch heute noch gut in die Folgen passen würden und das sind `ne ganze Menge.
Ich hoffe, dass wir das alles bald erleben dürfen.
Laszlo Vector

Beitrag von Laszlo Vector »

Nein, bitte, bitte nicht!! Bitte nicht CeBees großartige Musik auf diese furchtbaren Hörspiele, die seit nunmehr ja schon zwei Jahrzehnten unter dem Namen "Die drei ???" veröffentlicht werden. Langweilige Drehbücher, keine Regie, trashige Sprecherleistungen, null Charme und/oder Atmosphäre und dann Bohns Hammer-Musik dazwischen. Das wäre fast, als würde man die alten Bernard Herrmann-Hitchcock-Werke bei "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" einsetzen. :)
Marcus

Beitrag von Marcus »

Korrekt,Laszlo Vector!
Marcus

Beitrag von Marcus »

Der Charme der früheren Drei???-Hörspiele fehlt einfach. Meiner Meinung nach
sollten die drei Sprecher noch bis Folge 150 machen und dann ist gut...
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